Fulminanter Abschied von Tettaus Festhalle 2024

 

Mit einer Weltpremiere und einer phantastischen Show lockten die Mitglieder des Theater & Musicalensemble der Neuen Tettauer Theatergruppe Musical-interessierte in die Festhalle. Mit zwei restlos ausverkaufen Aufführungen in Tettau, der die Premiere in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Frankenlandhalle in Ebersdorf bei Coburg vorangegangen war  – sowie einem prall gefüllten Gesellschaftshaus in Sonneberg, ist am 12. November der vorerst  „letzte Vorhang“ für die Musicalmacher in Tettaus altehrwürdiger Festhalle gefallen. Mit großer Wehmut verabschiedeten sich die über 30 Darsteller von „ihrer Bühne“ die weit über 40 Jahre die Heimat der Tettauer Theaterspieler war und ist. 

Unter der Ägide von Erika Hähmel erfreute schon die „alte“ Tettauer Theatergruppe über Jahrzehnte die Frankenwaldgemeinde. Mit dem ersten Tettauer Passionsspiel wurde auch die Tür ins Genre Musiktheater erstmals aufgestoßen. Seit 2007 gibt es nun die „Neue Tettauer Theatergruppe“ welche unter der künstlerischen Leitung von Benjamin Baier bereits zwei eigene Weltpremieren und dutzende Musicalshows auf die Bühne brachte. Mit nunmehr 3000 Gästen pro Spielzeit entwickelte sich die Truppe mehr und mehr zu einem semiprofessionellen und gefragten Bühnenensemble.

Pfarrer Braun – DAS Musical, entstammt aus der Feder von Benjamin Baier. Neben der Story, die ein Mischwerk der bekannten Filmreihe „Pfarrer Braun“ mit Ottfried Fischer in der Hauptrolle darstellt, wurden bekannte Melodien aus Rock und Pop aus den 70iger und 80iger Jahren genutzt. Die Texte, passend zur Story verfasste Dr. Michelle Pechtold, welche selbst als „gesannte Gottes“ und als Gesangssolistin auf der Bühne stand.  Der „junge“ Pfarrer Braun – dargestellt von Lucian Treuner – musste sich als Kind schon durchsetzen. Sein Wunsch, Pfarrer zu werden, kam bei seinen Mitschülern nicht sonderlich „cool“ an. Er wurde ausgelacht. Während die anderen Fussball spielen, liest er lieber Texte aus der Bibel.

Einzigartig wurde auch die Rolle der „Rosshauptnerin“ , die Haushälterin Pfarrer Brauns, von Nancy Baier verkörpert, welche ebenfalls als Gesangssolistin brillierte.  Pfarrer Braun (Benjamin Baier selbst) liebt es als Hobbykommissar Mordfälle aufzuklären. Dies missfällt allerdings seinem Bischof (Hans Kaufmann) und auch dessen sehr strengen Sekretär (Monsignore Anselm Mühlich, gespielt von Felix Kaufmann). Schließlich wird Braun Strafversetzt. Am neuen Wirkungsort stolpert er schon am ersten Tag über einen Mordfall. Auch Kommissar Albin Geiger wurde, mehr oder weniger zufällig, nach Wernigerode „strafversetzt“. Geiger (excellent gespielt von Bernd – Longo – Heinz) wurde beauftragt, abgeschlossene Fälle zu archivieren und bemerkte dabei offenbaren einen Ermittlungsfehler.

Neben ersten ermittlungstaktischen Erfolgen, humoresken Szenen, Dialogen und Liedern folgte aber auch schon die erste emotionale Phase, denn: Pfarrer Braun bekam (s)eine eigene niederschmetternde Diagnose von seinem Hausarzt mitgeteilt. Er habe nur noch wenige Monate zu leben. Im Zwiegespräch mit Gott hatte er sich zunächst noch Zeit erbeten, um diesen Fall noch lösen zu können, was im schlussendlich auch gelang. Doch plötzlich tauchte dann eine weiße gekleidete Frau auf, die er im Laufe seines Lebens zwar schon öfter gesehen hatte, aber eben nie so richtig beachtete. Seine Vermutung, dass er nun wieder versetzt werden wird, wurde nicht bestätigt. Denn auf die Frage: „Wohin es wohl diesmal gehen würde“, antwortete die Lichtgestalt mit: „nach Hause“.

Pfarrer Braun stirbt und wird von seinem persönlichen Engel, der ihn von Geburt an begleitete und zur Seite stand, in den Himmel geführt. In einem wundervollen Duett zwischen dem weiblichen Schutzengel und Pfarrer Braun (Michelle Pechtold und Benjamin Baier) endet das Stück sehr emotional und berührend. Dem 30 köpfigen Team ist es gelungen, ein erstklassiges Musical „auf die Welt" zu zaubern. Mit stehenden Ovationen und langanhaltendem Applaus dankten die Besucher den Darstellen. 

Ein älterer Herr aus der Saalmitte ging auf den Hauptdarsteller und Regisseur mit den Worten zu: 

„Danke für diesen wunderschönen Abend“

 








******************************



Spannend, emotional - Fantastisch 2022

Pünktlich um 20 Uhr senkte sich am vergangenen Samstag das Licht im Kronacher Kreiskulturraum. Die Show „Best of Musical“ des Theater & Musicalensembles Tettau feiert Premiere.

Mystische Klänge und düsteres Licht stimmten auf den ersten Teil der Show ein: Tanz der Vampire. Zusammen mit seinem schüchternen Assistenten Alfred (Felix Kaufmann) machte sich der namhafte Vampirforscher Professor Abronsius (Bernd Heinz) auf die Reise in das ferne Transsylvanien. Das Ziel des ungleichen Paares, die Vampire, die der Sage nach in einem geheimnisvollen Schloss wohnen sollen, zu finden und zu töten. In einem heruntergekommenen Gasthaus finden sie Unterkunft in der eiskalten Nacht.

Der etwas unbeholfene Alfred verliebt sich Hals über Kopf in Sarah (Nancy Baier), die schöne Wirtstochter. In der Schenke stoßen der Professor und sein Assistent auf Unmengen von Knoblauch – ein sicheres Zeichen für die Existenz von Vampiren. Und in der Tat gibt es einen Verantwortlichen für die zahlreichen mysteriösen Vorkommnisse im Dorf: den mächtigen Vampirgrafen von Krolock (Benjamin Baier). Auch er hat ein Auge auf Sarah geworfen, die sich von seinem Charme betören lässt und seiner Einladung ins Schloss folgt. Graf Krolock, eine wahrlich Ehrfurcht gebietende Erscheinung empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste.

In den folgenden Szenen überschlugen sich die Ereignisse, allerdings zu Gunsten der dunklen Kreaturen. Eine Serie von erfolglosen Annäherungs- und Vampirtötungsversuchen findet ihren Höhepunkt auf dem Mitternachtsball im Schloss. Graf Krolock bittet Sarah zum Tanz, er hat das Ziel seiner Begierde endlich im Arm. Doch es gelingt Alfred und dem Professor den Untoten ihre reizende Beute, Sarah, zu rauben. Sie scheinen dem Abenteuer mit heiler Haut zu entkommen. Doch dann gab es eine überraschende Wendung. Es triumphierten schließlich dann doch die Vamprie.





Gänsehaut Momente beim Medicus

Nach einer kurzen Verschnaufpause entführte das Theater & Musicalensemble Tettau in das 11. Jahrhundert. Der Medicus handelt vom jungen Engländer Rob Cole (Lucian Treuner), der im London des frühen Mittelalters aufwächst und die Geheimnisse der Medizin erlernen will. Zunächst muss er allerdings hilflos zusehen, wie seine Mutter (Nancy Baier) an der Seitenkrankheit (Heute Bilddarmentzündung) stirbt. Er und seine Schwestern (Lotta und Marie Knappe) wurden unter den Dorfbewohnern aufgeteilt. Rob wird dem Bader zugesprochen, der zufällig in der Stadt war und trotz überheblicher und Filmreifer Auftritte als „allwissender Heiler“ der Mutter auch nicht helfen konnte. Rob begibt er sich auf eine gefährliche, mehrere Jahre dauernde Reise nach Persien, um dort bei Ibn Sina (Hans Kaufmann), dem größten Medicus seiner Zeit, zu studieren. Weil ihm dies als Christ jedoch versagt bleibt, gibt sich Rob (im Verlauf des Stückes dann Benjamin Baier) als Jude aus und riskiert damit sein Leben. Auf seiner Reise begegnete Rob auch der Liebe seines Lebens: Rebecca (Dr. Michelle Pechtold). Bei der Inszinierung ist Baier, dem künstlerischen Leiter des Ensembles, das nahezu unmögliche gelungen. Ohrwürmer und Gänsehautmomente – wechseln sich in herzzerreißende Szenen ab. Neben den turbulenten Massenszenen treffen vor allem die Ballanden genau ins Schwarze. Witzige Pointen, gekonnt platziert, phantastische Bühnenbilder und hochprofessioneller Gesang zauberten einigen Gästen Tränen in die Augen.




Selbst der Papst war zu Gast

Die Sängerin Deloris van Cartier (Nancy Baier) wird Zeugin eines Mordes. Ihr Liebhaber Vince LaRocca, (Niko Kaufmann) ein bedeutender Mann der Unterwelt und verantwortlich für einen Mord, gibt seinen Gefolgsmännern den Auftrag, nun auch sie auszuschalten.

Weil Deloris die einzige Zeugin ist, wird sie nach ihrer Flucht von Lieutenant Eddie Souther (Wolfgang Heinz) als Schwester Mary Clarence zunächst gegen ihren Willen in einem katholischen Kloster versteckt. Dort hat sie erhebliche Eingewöhnungsprobleme; schließlich wird sie von der Mutter Oberin (Monika Barnickel) angewiesen, im Nonnenchor, dessen Gesangskünste nicht gerade erbaulich sind, mitzusingen. Doch Mary Clarence (Nancy Baier) gab der Gruppe eine klare Struktur, lockt Talente hervor und wurde schnell Leiterin des Chores. Das neue Programm des Chores lockt wieder viele Menschen in die Kirche. Selbst der resignierte Pfarrer schöpft wieder neuen Mut. Schließlich erfährt auch der Papst von der inzwischen berühmt gewordenen Gruppe und kündigt seinen Besuch für ein Konzert an. Doch bevor die Nonnen den Papst (Hans Kaufmann) mit ihrem Gesang erfreuen konnten, gab ein polizeiinterner Spion dem Gangster Vince einen Hinweis auf den Aufenthaltsort seiner ehemaligen Geliebten. Deloris wird entführt, doch die Schwestern des Konvents starten eine Rettungs- und Suchaktion. Selbst unter den Sitzen der total überraschten Gäste im Zuschauerraum wurde die „entführte Mitschwester“ gesucht.

In der letzten Szene gaben die Schwestern dann das lang erwartete und vorbereitete Konzert für den Papst. Schwester Mary Clarence – zwar im Habit, aber ohne Schleier verhalf ein letztes mal dem Chor zu einem fulminanten Auftritt. Der Funke sprang auch sofort auf die Gäste im Kreiskulturraum über, die mit „standig Ovations“ den über 40 Darstellern mit frenetischem Applaus für den mehr als gelungenen Abend dankten.


 

Weitere Aufführungen finden am Samstag 15. und 16.10.2022 in der Festhalle Tettau, sowie am 23.10.2022 im Gesellschaftshaus Sonneberg statt. Karten können über die Tickethotline (09269-9513) reserviert bzw. vorbestellt werden.



 

Heinz Rudolf Kunze in Tettau

 

 

 

 

 

 

 

http://tettaunachrichten.npage.de/

 

 

 

AKTUELLES :

http://www.infranken.de/regional/kronach/Musical-In-80-Tagen-um-die-Welt-wird-in-Tettau-im-Fruehjahr-aufgefuehrt;art219,559945#http://www.infranken.de/regional/kronach/Musical-In-80-Tagen-um-die-Welt-wird-in-Tettau-im-Fruehjahr-aufgefuehrt;art219,559945#

 

 

Der Alimentenschwindler

 

Auf vielfachen Wunsch der Tettauer Theaterbesucher wurden nach dem Musical im Dezember die nächsten Aufführungen der örtlichen Theatergruppe in das Frühjahr verlegt. Die Tettauer geben nun dem Stück "Der Alimentenschwindler", welches wieder an die örtlichen Gegebenheiten angepasst wurde und auch unter dem Titel "Verlegenheitskind" Schlagzeilen machte, einen besonderen Charme. "Es ist wieder was zum Lachen", betont Benjamin Baier, der in dem Stück eine der Hauptrollen besetzt und Regie führt.


Geizige Gattinnen

Zum Inhalt des Schwanks in drei Akten: Dominik Quastl ist ein Polizeibeamter, der den Bauernhof der Eltern gemeinsam mit seiner Frau weiterführt. Seine Ehefrau Kreszensia (Katrin Münchberg) ist äußerst sparsam, ja fast schon geizig. Seinem Freund Xaver, dem örtlichen Feuerwehrkommandanten ergeht es ähnlich. Selbst das doch so nötige Taschengeld für das Wirtshaus ist knapp bemessen.

Dominik erfand bereits vor 20 Jahren eine uneheliche Tochter, der er angeblich monatlich Geld schickt. Schließlich hauen es die beiden im Wirtshaus auf den Kopf und behaupten gegenseitig, das der andere ihn freihält. Als unverhofft nach 20 Jahren tatsächlich ein "uneheliches" Kind auf dem Bauernhof erscheint, fliegt der Schwindel auf, und eine Überraschung jagt die nächste

 

 

 

 

Die Weihnachten des Ebenezer Scrooge

M U S I C A L

Die Weihnachten des Ebenezer Scrooge" war ein kultureller Höhepunkt, der vielen Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es wurde aber auch deutlich, dass die Tettauer in der Lage sind, gemeinsam etwas Großartiges auf die Beine zu stellen und somit den Bekanntheitsgrad ihrer Gemeinde weit über die Rennsteig-Region hinaus zu steigern. Es ist Samstagnachmittag, die Generalprobe findet statt. Die Kulisse bietet ein winterliches Bild. Ton und Technik werden noch einmal überprüft. Von Lampenfieber der Akteure ist nichts zu spüren. Vielmehr ist Erwartung und Begeisterung in den Gesichtern der Laienschauspieler zu erkennen.

Und dann geht der Vorhang auf. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die wundersame Wandlung des hartherzigen, geizigen und menschenverachtenden Londoner Geschäftsmannes Ebenezer Scrooge (Fabian Altmann). Am Heiligen Abend erhält dieser seltsamen Besuch: Sein Freund und Geschäftspartner Jakob Marley (Benjamin Baier) schaut vorbei. Seit 20 Jahren ist dieser tot und nun lebt er als Geist zwischen Himmel und Erde. Seine Aufgabe ist es, aus Scrooge einen besseren Menschen zu machen.
Volk2.jpg








 Ein harter Brocken

Doch der ist ein harter Brocken - selbst Marleys Geisterfreunde, die in einem schauerlichen Tanz ihr trostloses Dasein beklagen, beeindrucken ihn kaum. Scrooge zeigt sich ungerührt und die Tatsache, dass sein alter Freund an die Erde gekettet bleibt, wenn er sich nicht erweichen lässt, ist ihm ebenso gleichgültig wie die Not seiner Kunden. Dann bekommt Marley Verstärkung: Ein geheimnisvoller Engel erscheint, der die beiden auf eine Reise durch die Zeit mitnimmt. Während dieser Reise geht Scrooge selbst durch die verschiedenen Stationen seines Lebens, es ist wie ein Blick in den Spiegel.

In der Vergangenheit war Scrooge ein einsamer kleiner Junge, später musste er mit erleben, wie er den einzigen Menschen, den er geliebt hat, wegen seiner eigenen Gier verlässt. Seine Bösartigkeit bekommt erste Risse. Er erlebt, wie Menschen, für die er nie ein gutes Wort übrig hatte, voller Mitgefühl ihr Glas auf ihn erheben. Er erkennt, wie leer sein Leben ohne Liebe, Mitleid und Zuneigung ist. Er entdeckt mithilfe des Engels, der sich als seine einstige Liebe entpuppt, dass er unter seiner rauen Schale ein weiches Herz besitzt. Scrooge lernt, wieder an die Liebe und an das Leben zu glauben.

Zufrieden blickt Benjamin Baier nach der Generalprobe in die Runde. Er hat die Gesamtleitung des Singspiels inne. Es sei im Sommer 2011 gewesen, als er beruflich in München unterwegs war. Da fiel ihn ein Plakat ins Auge, auf dem auf dieses Stück hingewiesen wurde. Von diesem Augenblick an ließ ihn der Gedanke nicht mehr los, das Weihnachtsspiel in Tettau aufzuführen. "Aber zuerst musste ich mit meinen Technikern abchecken, ob ein derartiges Weihnachtsspiel vor Ort überhaupt möglich ist, schließlich haben wir beispielsweise keine fahrbare Bühne." Auch wurde vor der Entscheidung die entsprechende DVD abgespielt.

Seit Juni wird geprobt
Seit Juni wurde nun regelmäßig geprobt. Diese Stunden, so der Regisseur, waren mit viel Spaß und manchmal auch mit "Donnerwetter" verbunden.
Fabian.jpg








Dankbar blickt er in seine Runde. Der ganze Aufwand und die Inszenierung seien letztendlich nur möglich gewesen, weil die Theatergruppe, Kult Tettau und der Singkreis Tettau sich einig waren, alles für diese Aufführungen zu geben. Was die Kostümierung betrifft, so Baier, so hat sich jeder Aktive selbst darum gekümmert. Das Stück selbst vermittelte Heiterkeit, ein weihnachtliches Ambiente, regte zum Nachdenken an und spendete mitunter auch Trost.

Heiter beispielsweise, als Jakob Marley (Benjamin Baier), der vor 20 Jahren starb, als unerlöster Geist sang: "Ich geb mein Leben, um nicht mehr Geist zu sein", oder wenn der eiskalte Scrooge (Fabian Altmann) von Weihnachten und Heucheleien sprach. Weihnachtliches Ambiente vermittelte die gesamte Kulisse mit Bühnen- und Lichttechnik, aber auch teilweise die Kostümierung einiger Darsteller.

Nancy Gerisch spielte als Engel die dritte Hauptrolle, hinter Scrooge und Marley. Ihre Auftritte gehörten zu den wohl gefühlvollsten Momenten in diesem Musical. Zum Nachdenken regte es an, als davon die Rede war, dass sich zu Weihnachten viele das Beste wünschen, dies in der Realität aber oftmals nur Phrasen sind.


Die Mitwirkenden
 Auf der Bühne
Matthias Fiedler (Mr. Cratchit), Monika Barnickel (Mrs. Cratchit), Josua Fiedler (Timmy), Hubert Ruß (Mr. Fezziwig), Gabriele Petersam (Mrs. Fezziwig), Maximilian Heimann (junger Scrooge), Maximilian Pechtold (junger Marley), Michelle Knappe (Liz Pommeroy), Ines Pechtold, Nina Münchberg, Katrin Münchberg, Nadine Beier (Geister), Toni Baier, Nataly Baier (Kinder), Melina Neubauer, Lydia Müller (Schneider), Antje Ruß (Bettler), Doris Haußner, Ilona Heimann, Manuela Scheidig, Ruth Haußner, Martina Marianne, Sabine Seifferth, Karolin Zipfel, Gabriele Schülein, Sabine Heinz, Carmen Sesselman, Katrin Kaegebein (Volk), Christiane Fiedler (Bürgermeister), Manja Hopf, Dieter Heinrich (Polizist), Noah Fiedler (Scrooge Kind), Silas Fiedler, Emma Franz (Schulkinder), Clara Franz (Fan)

Chorleitung Anja Knabner,

Choreographie Lydia Müller

Tanzensemble Sarah Neubauer, Denise Löffler, Helena Heimann (auch als Belle), Svenja Hoderlein, Anika Nebatz, Marie-Kristin Heinz, Denise Krischke, Bianca Güntsch, Stefanie Heinz.

Hinter der Bühne Thomas Pohl, Felix Treuner, Michael Sesselmann (Tontechnk), Christian Freier, Reik Paukstadt (Lichttechnik), Wolfgang Heinz, Andreas Müller (Bühnenbauten), Heiko Löffler, Wolfgang Heinz, Albert Sesselmann (Bühnenumbauten), Regieassistenz: Madeleine Stein, Maske: Salon Schirmer, Souffleuse: Sabine Münchberg, Anja Heinz.

Musik Querflöte: Elisabeth Neubauer, Keyboard/Klavier: Wolfgang Milich, Klarinette: Doris Haußner, E-Bass: Richard Neubauer

Termine Weitere Aufführungen sind: Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr, in der Festhalle, Sonntag, 16. Dezember, 16.30 Uhr, in der Festhalle Tettau
 

 

 

 

Brandner Kasper wird in Tettau Aufgeführt

(Tettaunachrichten)

An der letzten Aufführung konnten über 500 Besucher in der Festhalle registriert werden, einige sogar auf „Stehplätzen“ weil die Bestuhlung nicht ausreichte. Ein herzlicher Dank geht vom Intendanten des Ensembles an alle Besucher und im besonderen an das BRK für die Absicherung und die Tettauer Blasmusik für die „Leihgabe“ der Tontechnik. Außerdem ein „Vergelts Gott“ an den Firseursalon Schirmer der an allen Aufführungen kostenlos die Maske übernommen hat und an alle Mitwirkenden von und hinter der Bühne. Weiterhin ein Dankeschön an Dr. Radomirovic für die Übernahme der Presse und Erinnerungsbilder.

Aus den Einnahmen überreichte die Neue Tettauer Theatergruppe e.V. dem BRK und der Tettauer Blasmusik jeweils eine Spende. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass wir alle offenbar nur Gast auf Erden sind und noch immer der göttliche Weltenplan bestimmt, wann wir abtreten müssen. Ein kleiner Trost möge uns Menschen sein, dass der fränkische Himmel bestimmt der schönste von allen ist! In der Tettauer Inszenierung vermittelte Baier den Zuschauern einen Blick in das Leben wie es nach dem Tod „sein könnte“. Für mich ist das Stück eine "Botschaft wie sie schöner nicht sein kann" – so Baier abschließend.

Das Leben ist kein Spaß. Aber ist denn der Tod zum Lachen? In der Tettauer Festhalle bestimmt, zumal wenn er leibhaftig auftritt. Dort präsentierte sich Benjamin Baier, Intendant, Vorsitzender, Regisseur der Neuen Tettauer Theatergruppe e.V. und Spieler einer der Hauptrollen, graugesichtig und bleich, um den schwarzen Gevatter recht ärmlich vorzuführen.

Dieser „arme Polandi“ ist nicht in der Seligkeit – im ewigen Licht daheim und auch nicht auf Erden, wo jeder ihn meidet, weil er jeden irgendwann einmal holen wird. Baier platziert fabelhaft die Gesten in Verbindung mit seinem Kostüm und der krächzend hohen Singsangstimme, feixt, staunt, und verstummt auf den Augenblick genau. Im Vorzimmer Gottes katzbuckelt er, aber auf Erden verbreitet er in dunkler Zungenfertigkeit die letzten Tröstungen einer endgültigen Philosophie: Der Tod ist eine gerechte Sache und der Himmel "grad gemütlich und in gleicher Weise erhaben". So einfach findet der Brandner Kaspar nicht zum ewigen Leben. Nicht in Franz von Kobells Dialekt-Erzählung aus 1871; nicht in Kurt Wilhelms Bühnenfassung und auch nicht auf der großen Bühne der Tettauer Festhalle, wo das "Kult"-Stück" jetzt Premiere hatte.


 

Ein Drehbuch von den Verantwortlichen der Tettauer Theatergruppe selbst geschrieben, bis hin zur Inszenierung mit Videosequenzen und einem Höchstmaß an technischen Raffinessen. Hier gilt es, die (Ober)fränkische Sturheit zu überwinden, um den Titelhelden selig zu machen. In Gestalt von Bernd Heinz wehrt sich da ein alter Tettauer „Windbeutel“, der es faustdick hinter den Ohren hat. Geselligkeit und Musik zu Brandners Leben, wie auch der Kummer, der den alten Brandner einsam macht. Keinen Respekt aber kennt der er vor dem Bürgermeister (Markus Eckardt – 2. Vorsitzender des Ensembles) und kein Grauen vor dem todbringenden "Abgesandten von der obersten Instanz": Den Boanlkramer trickst er mit Kirschgeist und "Beschiss" beim „Karten“ aus und schwatzt ihm noch achtzehn weitere Lebensjahre ab. Unverwundbar macht ihn das beileibe nicht. Bald wird ihm die Zeit lang, der Schmerz zu groß - vor allem der, um seine verunglückte von Isabella Schiller, herzlich und professionell dargestellte Enkelin Marie. So lässt er sich vom Boanlkramer vor das „fränkische“ Paradies führen - zur Ansicht vorerst. Dies geschah in einer recht heiteren Videosequenz welche das Publikum zu mehrminütigen Lachsalven animierte.

Mit einer prächtigen Baulichkeit und ebensolchen Personal staffierten Baier und sein Co-Regisseur Markus Eckardt, Bühnentechniker Wolfgang und Bernd Heinz sowie die weitere Technikcrew bestehend aus Stefan Ettlich und Jens Anders das Jenseits – oder zumindest den Raum davor. Im Himmel waren die Heilige Elisbabeth und ihre Schwester die „Kalte Sofie“ zugegen, um die „Neuzugänge“ zu „registrieren“. (Diese wurden dargestellt von Katrin und Nina Münchberg) Am lautesten lacht der heilige Petrus (Rainer Tröbs). Ein weit nachsichtigerer Bediensteter Gottes als der Erzengel Michael (Hans Müller). Seine klein karierten Anklagen überstimmt die fröhliche Mehrheit im Himmel: Freispruch für den Boanlkramer wie auch für den Kaspar! So hat der Brandner bei seinem Tod auch noch gut lachen. Den Rest vom Kirschgeist sicherte sich der „Tod“ unter seinem Gewand – quasi als Wegzehrung.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wer erbt das Himmelreich
Erbschaften sind nicht immer leicht, vor allem wenn das Antreten des Erbes an Bedingungen geknüpft ist. „Mali“ erbt die Hälfte des Hotels, das sie führt, wenn sie mit Martin zusammenarbeitet. Ist dieser nicht auffindbar, kann sie innerhalb eines Jahres durch die Heirat mit einem Hotelfachmann das Erbe retten.
Im Januar spielt die Neue Tettauer Theatergruppe erstmals ein Stück, welches in das Genre „Bauerntheater“ einzuordnen ist.
Die Gruppe hat die Philosophie im drei Jahresrhythmus sich mit traditionellen bekannten Stücken, modernen Komödien und Bauerntheater ab zu wechseln. Fast in die Richtung des bekannten „Brandner Kaspers“ geht die neue Tettauer Theatergruppe mit ihren Aufführungen 2012. Das vom Regisseur und Intendanten der Neuen Tettauer Theatergruppe e.V. Benjamin Baier umgeschriebene Stück „Wer Erbt das Himmelreich“ wurde dieser Tage erstmals geprobt.
Tante Rose hat wieder einmal Karten gelegt: Heute soll es demnach endlich klappen, dass ihrer Nichte Mali der Zukünftige über den Weg läuft. Doch alles kommt viel unromantischer als erhofft. Denn über dem Hotel, das Tante Rosa und Mali führen, entscheidet das Testament des verstorbenen Hupfauers. Und das besagt, dass Mali eine Hälfte des Hotels erbt, wenn sie mit dem Martin Wenninger zusammenarbeitet, der dann die andere Hälfte bekommt. Wenn Wenninger nicht mehr aufzufinden ist oder nicht mitmachen will, muss Mali innerhalb eines Jahres einen Hotelfachmann heiraten, sonst wird das Hotel für einen sozialen Zweck verkauft.

Zwangsheirat
Doch "zum Glück" meldet sich Martin Wenninger auf eine Anzeige hin: Er hat sich verkleidet als ungepflegter Junggeselle, damit sich Mali nicht in ihn verliebt. Er überbringt ihr die Hiobsbotschaft, dass er ihr seinen Erbanteil überschrieben hat. So steht Mali ab sofort unter "Heiratszwang", wenn sie das Hotel nicht verlieren möchte - aus schlechtem Gewissen bietet Martin ihr eine vorübergehende „Vernunftehe“ für ein Jahr an.

Plötzlich Liebe
Doch lange kann Martin der hübschen Mali nicht widerstehen und eine kleine Verwechslungskomödie bringt es ans Licht, dass die beiden Eheleute besser zusammenpassen, als sie jemals meinten. Tante Rose wird von unsere „Altmeisterin“ in Sachen Bauerntheater Monika Barnickel wunderbar verkörpert, den treuen Hausdiener spielt Andreas Müller. Die Rolle des alten Hupfauers hat Bernd Heinz inne welcher der Studienfreundin Helga (Dr. Ines Pechtold) sogar das Frühstück ans Bett liefert. Die beiden Hauptrollen teilen sich Nancy Gerisch als Mali und der Vorsitzende des Ensembles Benjamin Baier als Martin Wenninger in einer Doppelrolle – so Baier auf Nachfage bezüglich der Rollenbesetzung.

Die Aufführungen sind auf vielfachen Wunsch diesmal Ende Januar. Gespielt wird am Freitag 21. Januar sowie Freitag 27. und Samstag 28. Januar 2012 in der Festhalle Tettau. Die Ersten Karten gibt es wieder am Tettauer Weihnachtsmarkt – Restkarten dann im Tettauer Rathaus sowie bei Schuhhaus Kappelt Kleintettau ab 1. Dezember. bb
 
 
 
 
DER GEIST IM RATHAUS